Römerstein
Meine Heimat.
Ortsnachricht
Aus dem Gemeinderat
28.02.2020
TOP 1 Bekanntgaben
a) In nichtöffentlicher Sitzung gefasste Beschlüsse
Erteilung einer Sanierungsgenehmigung in Römerstein-Böhringen.
b) Sonstiges
Bürgermeister Winter sprach folgende Einladung an das Gremium aus:
1. 13.03.2020 um 16 Uhr: Einweihung Gewerbegebiet Unter Lau II
2. 24.05. 2020: 30-jähriges Partnerschaftsjubiläum in Saint-Pierre-Montlimart
TOP 2
Straßenbetriebsdienst im Landkreis Reutlingen, Konzeption und Bau eines Streustofflagers im Baubetriebshof der Gemeinde Römerstein durch den Landkreis Reutlingen
Zu diesem Tagesordnungspunkt konnte Herr Söll sowie Herr Scheck vom Landratsamt Reutlingen begrüßt werden, die die neue Konzeption des Streustofflagers im Bauhof der Gemeinde Römerstein vorstellten, nachdem diese bei einer ersten Beratung abgelehnt wurde.
Ausgangssituation:
Zur Ermittlung und Gewährleistung der bundesweiten Versorgungssicherheit von Auftausalz für den Straßenwinterdienst auf klassifizierten Bundesfern-, Landes- und Kreisstraßen hat das Bundesverkehrsministerium die „Richtlinie für die Dimensionierung von Tausalzanlagen (Ri-TAUSALA Ausgabe 2016) herausgegeben.
Anhand der Anforderungen hat das Kreis-Straßenbauamt für den Verwaltungsbezirk des Landkreises Reutlingen beim Lagerbestand im Zuständigkeitsbereich der Straßenmeisterei Eningen (Neckar-Alb-Vorland, Ermstal, Alb-Gemeinden Grabenstetten, Hülben, Römerstein)
eine Unterkapazität ermittelt.
Für die Winterdienst-Brennpunktregion Römerstein soll daher die bereits bestehende Kooperation mit der Gemeinde Römerstein im dortigen Baubetriebshof der Gemeinde ausgebaut werden.
Die Gemeinde betreibt derzeit ein Silo für Auftausalz mit einer Lagerkapazität von rd. 60 to, welches seither auch dem Straßenbetriebsdienst des Landkreises kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde, jedoch substanzbedingt aufgegeben werden soll. Stattdessen soll am Standort ein neues Streustofflager gebaut werden.
Ausführung: Neubau eines Streustofflagers, bestehend aus
- Schüttsilo für 180 t. Auftausalz
- Soleerzeuger mit 10 m³ Feuchtsalzlager und 30 t. Vorratssilo für
Siedesalz in Kombination
Ursprüngliche Projektkosten rd. 240.000,- € (einschl. Wegebau u. Nebenkosten)
Die Projektkosten werden vom Landkreis getragen. In Gegenzug stellt die Gemeinde am Beispiel der Kooperation mit der Gemeinde Engstingen (Neubau eines Streustofflagers im dortigen Baubetriebshof 2011) den Baugrund und die Infrastruktur (Strom, Wasser) zur Verfügung und bekommt dadurch die Möglichkeit, ihren Eigebedarf an Auftaustoffen zum Selbstkostenpreis am Lager zu entnehmen.
In Seiner Sitzung vom 26.06.2019 hat der Ausschuss für technische Fragen und Umweltschutz des Kreistags dem Konzept des Kreis-Straßenbauamtes zugestimmt.
Der Gemeinderat der Gemeinde Römerstein hat dem Bauantrag des Landtatsamtes Reutlingen über den Bau und Betrieb eines Streustofflagers am Standort des Baubetriebshofs in Böhringen nicht zugestimmt. Nach Angaben der Gemeinde lagen die Vorbehalte bei der Bauhöhe des Streustoffsilos von rd. 20,30 m.
Alternativvorschlag:
Die vorliegende Bauhöhe aus der Erstkonzeption von rd. 20,30 m Höhe ergibt sich aus der notwendigen Lagerkapazität von rd. 180 t. und dem maximalen Behälterdurchmesser des GfK-Silos von 3,00 m (Anliefertransport über Straße noch möglich).
Bei der Wahl des Behälterwerkstoffs Holz kann bei gleicher Lagerkapazität ein Durchmesser von 5,00 m gewählt werden (da Zusammenbau vor Ort) so dass eine verminderte Bauhöhe von rd. 16,15 m erzielt wird.
Ferner schmiegt sich ein Holzsilo ästhetisch harmonischer in das örtliche Landschaftsbild ein.
Die Mehrkosten gegenüber dem Erstkonzept i.H.v. ca. 20.000,- € würde der Landkreis Reutlingen tragen, so dass mit einer Gesamtinvestition am Standort Böhringen von rd. 260.000,- € gerechnet werden kann.
Begründung:
Mit dem Bau eines dezentralen Streustofflagers am Standort Römerstein wird der Landkreis den bundesweiten Anforderungen für empfohlene Lagerkapazitäten weitestgehend gerecht. Zudem erspart es den vor Ort eingesetzten Einsatzfahrzeugen eine Nachladefahrt zum nächstgelegenen Stützpunkt Bad Urach für die Feuchtsalznachladung, was bei intensiven und langanhaltenden Schneefällen bzw. Schneeverwehungen zu einer deutlichen Qualitäts-verbesserung des Straßenwinterdienstes und der Verkehrssicherheit in der Region führt.
Für die Gemeinde Römerstein ergibt sich mit der Kooperation eine vertraglich garantierte Verfügbarkeit für Salznachlieferungen zu den von der Straßenbauverwaltung vereinbarten Konditionen (Europaweite Ausschreibung) mit einem Kostenvorteil von rd. 40% gegenüber der Beschaffung durch die Kommunen (Quelle Südwestdeutsche Salzwerke).
In der anschließenden Diskussion wurden keine Bedenken vom Gemeinderat gegen den Alternativvorschlag gesehen. Diesem konnte einstimmig zugestimmt werden. In diesem Zusammenhang wurde aus dem Gremium laut, dass der Winterdienst auf der B28n an sich sehr schlecht sei und im Vergleich zu anderen Landkreisen äußerst schlecht geräumt würde. Zu dem immer wieder festzustellen sei, dass auch zu spät insbesondere am „Zaininger Buckel“ trotz Glätteanlage geräumt werde, was immer wieder zu Problemen führe. Die Vertreter des Landratsamtes werden diese Anregungen mitnehmen und im Hause prüfen. Es sei durchaus im Sinne diese Situation auch zu verbessern.
TOP 3
Projekt „Blühende Alb“
Zu diesem Tagesordnungspunkt konnte Herr Peter Werner als Vertreter des Projekts „Blühende Alb“ begrüßt werden.
Auf Initiative von Römersteiner Landwirten wurde im Frühjahr 2019 das Projekt „Blühende Alb“ auf den Weg gebracht. Waren es bei Projektstart 30 Landwirte, haben sich mittlerweile mehr als 100 Landwirte der Initiative angeschlossen.
Ziel ist es durch die Schaffung von Blühstreifen den Insekten Lebensräume zur Verfügung zu stellen und so einen aktiven Beitrag zum Artenschutz zu leisten.
Dabei werden die Ackerflächen der Projektbeteiligten nicht nur für die Lebensmittel- und Viehfutterproduktion genutzt, sondern es wird auf freiwilliger Basis ein Teil der landwirtschaftlichen Flächen in Form von Blühstreifen der Natur zur Verfügung gestellt. Dabei werden die Äcker mit bunten Blühmischungen miteinander vernetzt. Auf einer Fläche von insgesamt nun schon mehr als 14 Fußballfeldern (Projektstart: 5,5 Fußballfelder) konnte so Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Vögel und viele weitere Arten geschaffen werden.
Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Blühstreifen - also Lebensräume - miteinander
verbunden sind. Durch die Vernetzung der Blühstreifen finden die Insekten in kurzen Abständen immer wieder Blühflächen.
Am Beispiel der Blühstreifen kann man sehen, wie die Vielfalt der Insekten durch die Landwirtschaft gefördert werden kann. Die Blühstreifen bieten den Insekten eine wichtige Nahrungsquelle, ein Quartier, Paarungstreffpunkt und bilden vor allem ein Wegenetz durch die Landschaft. In den Blühstreifen sind viele verschiedene Pflanzenarten enthalten, die auch durch ihre unterschiedlichen Blühzeitpunkte verschiedene Arten anlocken.
Das Projekt macht auch über die Grenzen Römersteins hinaus Schlagzeilen: so konnte der „beebetter Award 2019“ in der Kategorie Landwirtschaft gewonnen werden.
Aus der Mitte des Gremiums wurde vorgetragen, dass es wichtig sei, dass die Flächen gut abgestimmt werden.
Die Gemeinde Römerstein tritt dem Projekt „Blühende Alb“ bei. Es werden kommunale Flächen identifiziert, auf denen Blühstreifen angelegt werden können. Über die Lage der Blühstreifen wird der Gemeinderat gesondert entscheiden. Die Vorschläge über die Flächen werden auch in allen drei Ortschaftsräten beraten.
TOP 4
a) Nutzungsänderung Einbau von Wohnungen, Poststraße 11/1 in Römerstein-Böhringen
Die Bauherren beabsichtigen eine Nutzungsänderung des bestehenden Betriebsgebäudes zum Einbau von Wohnungen.
Im Bestand sind bereits 2 Wohnungen enthalten, 6 weitere Wohnungen werden errichtet.
Der Ortschaftsrat hat dem Bauvorhaben zugestimmt, die Gemeinde nahm dies zur Kenntnis.
Der Ausnahme zur Überschreitung der Baugrenze mit den Balkonen auf der Westseite wird zugestimmt.
TOP 5
Sonstiges
Zu diesem Tagesordnungspunkt gab es keine Wortmeldungen.