Römerstein
Meine Heimat.
Ortsnachricht
Römersteiner Bürgerempfang 31.03.2023
Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete Holmberg,
liebe Cindy,
sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter Hailfinger, lieber Manuel,
sehr geehrte Damen und Herren Gemeinde- und Ortschaftsräte,
liebe Vertreter von Vereinen und Kirchen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Römersteinerinnen,
liebe Römersteiner,
sehr geehrte und liebe Gäste,
seien Sie herzlich begrüßt hier zum Bürgerempfang in der Turn- und Festhalle Zainingen!
Ich freue mich, dass Sie sehr zahlreich gekommen sind!
Sicherlich ist der ein oder andere von der Neugier getrieben, wie sich denn die „Neue“, die Frau Bürgermeisterin, so bei ihrem ersten Bürgerempfang schlägt und vor allem, mit welchen Ergebnissen sie aufwarten kann.
Den Neujahrsempfang habe ich ausfallen lassen und bewusst den 31. März, meinen 1. Amtstag vor einem Jahr, gewählt!
365 Tage in Amt und Würden, im schönsten Beruf der Welt. Und wissen Sie was? Mit 100%iger und absoluter Überzeugung kann ich sagen, ich würde es wieder tun.
Ich möchte ganz offen sein: der Beginn meiner Amtszeit war nicht milde. Es waren zahlreiche Stunden, Tage, Wochenenden, teils halbe Nächte, mit nicht nur herausforderndem sondern teilweise überlebenskämpfendem Charakter.
Aus meiner Lebens- und Berufserfahrung konnte ich einige schwierige Situationen meistern und ich glaube, wir sind zwischenzeitlich auf einem guten Weg!
Zu den Nachtstunden noch eine kleine Anekdote: ich wunderte mich eines Morgens als in meiner Süßigkeitenschublade im Büro plötzlich nur noch ein halber Keks lag, dachte mir aber zunächst nichts Weiteres dabei. Als am Folgetag dasselbe geschah, traute ich meinen Augen nicht. Eine kleine Maus hatte sich ins Büro der Bürgermeisterin eingeschlichen. Leider erlag sie einen Tag später ihrem Schicksal. Dennoch wird sie ins Geschichtsbuch meiner Amtszeit eingehen.
Nun aber zu ernsteren Themen:
Ein Krieg in Europa, eine sich zuspitzende Krisenlage mit Einschränkungen unserer gesamten Wohlstandsgesellschaft, Unbehagen vor möglichen Energieengpässen, ein Nebenschauplatz an pandemischen Folgen hat Deutschland im Jahr 2022 und darüber hinaus nicht nur in schwierige Zeiten, sondern in eine Zeitenwende gebracht. Bereits seit über 1 Jahr führt Putin einen imperialistischen Angriffskrieg, der unser Land auf eine harte Probe stellt und unser gesellschaftliches, wirtschaftliches und weltpolitisches Geschehen mächtig trifft. Auch unsere kleinen Gemeinden sind gefordert und haben die Folgen und Begleiterscheinungen dieser unguten Lage in Europa zu tragen.
Die Gemeinde Römerstein hat im Januar diesen Jahres ihr kommunales Krisenmanagement mit Einsatzplänen und einer Krisenstruktur verabschiedet und ist damit auf den „Worst Case“ – potentieller Stromausfall - vorbereitet. Die Szenarien Blackout und Brownout sind bespielt. Mit der Schaffung autarker Feuerwehrgerätehäuser in allen 3 Ortsteilen sind wir aktuell nach Erstellung einer Energiebilanz an der Realisierung der unabhängigen Einspeisung von Strom in den Gebäudeeinheiten und haben in der letzten GR-Sitzung die dafür notwendigen Vergaben mit über 30.000 € beschlossen, um für den Winter 2023/24 von der Infrastruktur gerüstet zu sein. Bei diesem Projekt war unser neuer Haupt- und Bauamtsleiter, Andreas Bader, den ich ganz herzlich begrüße, intensiv gefordert.
Erfreulicherweise konnten wir im letzten Herbst an die auf einen 5 Jahreszeitraum definierte Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans der Gemeinde Römerstein gehen. Nach Gründung eines Fahrzeugausschusses hat die Fahrzeugbeschaffungsmaßnahme „Fahrt“ aufgenommen und es wurde ein Römersteiner Konzept mit einem Masterplan zum Erwerb eines Mannschaftstransportwagens sowie eines Gerätewagens Transport erarbeitet. Diesem lagen eine fundierte Aufarbeitung der technischen und einsatztaktischen Anforderungen zugrunde. Wie auch eine differenzierte Kostenschätzung, wir sprechen hier von Gesamtkosten von ca. 470.000 €.
Mit hinreichender Überzeugung verfolge ich, verfolgen wir als Kommune, das Ziel, die Fördermitteltöpfe von Bund und Land zu bedienen. So war es mir mit unserer neuen Kämmerin Birgit Spengler, die ich ebenfalls von Herzen begrüße, wichtig, unseren Regierungspräsidenten Herrn Tappeser persönlich zu besuchen und für unser Römersteiner Anliegen um materielle Unterstützung zu bitten. Neben der Fachförderung Z-FEU sind auch Mittel aus dem Ausgleichsstock beantragt. Dieser Topf wurde in vergangenen Jahren von Römerstein wohl nur sehr wage angetastet.
Im Förderwesen sehe ich in Römerstein Ansätze für eine Veränderung und hoffe daher mit Unterstützung des Gemeinderats auf eine erfolgreiche Zuwendungskultur! Dieser Appell geht ganz eindeutig an unsere heute anwesenden Vertreter der Landesregierung, liebe Cindy, lieber Manuel, Herrn MdL Fischer darf ich im Zuge dessen noch entschuldigen.
Unsere Feuerwehr lebt von der Solidarität, sich für den Nächsten einzubringen. Unsere Kommunen, unser Land, unsere Republik braucht das Ehrenamt. Viele hilfsbereite Helferinnen und Helfer, die Großereignisse, technisch, aber auch in menschlicher, psychischer sowie physischer Weise begleiten. Sehr froh und dankbar bin ich daher in Römerstein noch eine weitere Hilfsorganisation, das Rote Kreuz zu haben. Nicht nur die Blutspenden werden von Ihnen begleitet, nein Sie leisten sehr wertvolle lebensnotwendige Dienste bei Einsätzen verschiedenster Art. Und da geht es um Leben und Tod!
Es ist unfassbar, dass Einsatzkräften teilweise mangelnde Wertschätzung, Gewalt und Respektlosigkeit widerfahren. So in der Silvesternacht 2022 auf 2023 in unserem Deutschland geschehen. Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen und ich kann es nur aufs Schärfste verurteilen! Ich glaube hier spreche ich für eine breite Masse und schließe Angriffe gegen Polizei und andere Hilfsdienste mit ein! Deutschland braucht wieder mehr Respekt für seine Exekutive!
Zum Glück handelt unser Rückblick nicht nur von Krieg, Leid und Sorge.
Sehr erfreut konnten wir im Herbst vergangenen Jahres die Zustimmung aus der Hauptversammlung unseres Schwäbischen Albvereins Hauptverein Stuttgart entgegennehmen, den Römerstein-Turm als Traustätte zu nutzen. Hierzu waren einige Hürden über Forst und Standesamtsaufsicht zu überwinden. Umso schöner war die erste Trauung im herbstlichen Farbenmuster mit einer fröhlichen Hochzeitsgesellschaft vor dem Turm. Ich denke noch gerne an diesen spätsommerlichen Tag mit einem glücklichen Brautpaar zurück, welcher mit einem anschließenden Presseauftritt im Esslinger Raum sogar für Aufsehen sorgte.
Ein Clou ist unserer Gemeinde im Herbst letzten Jahres gelungen. Mit der Entscheidung, die Glasfaserversorgung als ein großes flächendeckendes Projekt und wichtigen Standortfaktor nicht nur im Gewerbe sondern in allen Lebensbereichen in Römerstein voran zu bringen, haben wir im GR einen weitreichenden Grundsatzbeschluss gefasst. Ihnen und mir ist klar, was für eine Bedeutung eine gute Breitbandanbindung für eine Gemeinde hat, deshalb habe ich dieses Thema unmittelbar angegangen.
Kurze Zeit vor Weihnachten hat Römerstein dann die frohe Botschaft erreicht: 9,93 (!) Mio. € werden an Fördermitteln von unserer Bundesregierung – Bundesministerium für Digitales und Verkehr - für den flächendeckenden Vollausbau Breitband und damit schnelles Internet in unsere Gemeinde fließen.
Damit haben wir 50 % der Maßnahmekosten iHv. 19,9 Mio. € für die Erschließung mit Glasfaser auf unserer kompletten Gemarkung und damit in allen Teilorten gesichert. Weitere 40 % erhoffen wir im Rahmen einer Cofinanzierung von unserer Landesregierung Baden-Württemberg. Von Minister Thomas Strobl habe ich in einem persönlichen Gespräch bereits Wohlwollen vernommen. Mit diesem großen Projekt, das wir gemeinsam mit unserem von öffentlicher Hand getragenen Kooperationspartner, der OEW Breitband GmbH, realisieren werden, wird Römerstein zu einem noch attraktiveren Standort, unsere örtliche Infrastruktur immens gestärkt und wir werden im WORLDWIDEWEB absolut zukunftsfähig gerüstet sein.
Unsere gesellschaftlichen Grundbedürfnisse werden durch diese Digitalisierungsmaßnahme befriedigt. Mit der Entscheidung, die Internetversorgung und damit den Gigabitausbau der Telekommunikationsnetze von Römerstein zeitnah anzugehen, wurde ein weitreichender Schritt in Richtung Zukunft unserer liebens- und lebenswerten Gemeinde getan. Mit unserer Neuen Energie Römerstein haben wir bereits erste Leerrohrstrukturen mittels der Verlegung von Micropipes geschaffen, einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn vom Fördermittelgeber bewilligt bekommen und nutzen damit Synergieeffekte im Tiefbau. Dieser vorzeitig angemeldete Maßnahmebeginn hat uns letztlich die Rettung und Aufnahme ins Fördergeschehen gebracht, welches nur Tage später wegen Überzeichnung bundesweit eingestellt wurde. Mit weiteren Verhandlungen in den letzten Wochen werden wir als einzige Gemeinde im L’kreis RT vorgezogen in die GÜ-Bündelausschreibung mit dem angrenzenden ADK aufgenommen.
Ein besonderer Dank an dieser Stelle an die Neue Energie Römerstein für ihr Geleistetes in vergangenen 10 Jahren zugunsten von Römerstein. Mit unserer Nahwärme leisten wir einen essentiellen Beitrag im Bereich regenerative Energien. Römerstein hat mit dieser Versorgung schon lange die Zeitenwende vorausgesehen. Dem langjährigen geäußerten Wunsch des LRA RT und der NER ggü. der Gemeinde Römerstein konnten wir im letzten Jahr entgegenkommen, zunächst in einer Probephase die Verwertung der Materialien auf dem Häckselplatz vor Ort zugunsten der Neuen Energie zu nutzen. Hier sparen wir CO² und leisten einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz.
Derzeit wird die 3. Heizzentrale zur Versorgung des Gebiets „Unter Lau“ geplant und soll noch dieses Jahr ans Netz gehen. Ich kann mir vorstellen, die Netzstruktur nach dem Bau der 3. Heizzentrale in Böhringen auf die Ortsteile Zainingen und Donnstetten auszuweiten. Dazu brauchen wir allerdings Projektbegleiter und –mitentwickler aus den genannten Teilorten; ich möchte Sie hierzu durchaus motivieren! Machen Sie sich Gedanken!
Sie sehen, die Sicherung und Fortentwicklung der Infrastruktur in unserem Römerstein ruht nicht. Eine ansprechende Nahversorgung ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für Zuzüge und ebenfalls ein Standortfaktor einer Gemeinde. Die Aufrechterhaltung und Erweiterung der Grundversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen des täglichen Lebens sehe ich als wichtige und zentrale kommunalpolitische Aufgabe. In Zeiten von kommunalen Krisenplanungen und eines veränderten Kaufverhaltens erst recht.
Die Entwicklung eines Nahversorgungskonzepts mit einer geordneten Lebensmittelversorgung am Ort diskutieren wir seit einigen Monaten in einem kontroversen Dialog. Als ein Versäumnis einer geordneten Entscheidungsfindung und eines transparenten Prozesses sehe ich die Nichtbeteiligung unserer gemeindlichen Akteure des Nahversorgungsbereichs. Gemeinsam mit dem Gemeinderat haben wir nochmals die Handbremse gezogen. Wir dürfen unsere Römersteiner Lebensmittelproduzenten und Marktbesitzer bei dieser Entscheidung nicht außen vorlassen!
Schließlich werden auf Römersteiner Gemarkung nicht nur bei der Land- und Schafswirtschaft sondern ganz maßgeblich auch in mittelständischen und kleineren Betrieben Lebensmittel produziert und in Römerstein und der Region verkauft. Gleichsam hängen in der Nahrungsmittelproduktion viele Arbeitsplätze in Römerstein, welche ganz nebenbei einen negativen Pendlerverkehr eindämmen und damit Klimaschutzziele zur CO2-Einsparung umsetzen! Hier dürfen wir nicht blindlings in eine Projektierung am Ortsrand schreiten.
Ein Kaufkraftabfluss im Lebensmittelbereich in umliegende Gemeinden kann lt. dem vorliegenden GMA – Gutachten von bisher 62 % bei paralleler Ansiedlung eines Vollsortimenters mit knapp 1.200 qm Verkaufsfläche auf nicht mal die Hälfte (34 %) reduziert werden. D. h. es würde weiter überwiegend auswärts eingekauft werden. Den errechneten Mitnahmeeffekt überörtlicher Passanten stelle ich ebenfalls in Frage.
Gravierende städtebauliche Auswirkungen in Römerstein bleiben mit einem großflächigen Markt nicht ausgeschlossen. Lassen Sie uns doch diese grundlegende Entscheidung step by step – behutsam – und nicht mit einem „Radikalschlag“ treffen. Dazu haben wir eine TASK FORCE gegründet. Aktuell wird eine Konzeption für die Ortsmitte gemeinsam mit einem Konzern erarbeitet. Eine weitere Sitzung der TASK FORCE zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema wurde heute auf den 20. April einzuberufen.
Das soziale Miteinander als Baustein unserer Gesellschaft darf nicht verloren gehen, genau deshalb sind unsere belebten Dorfmitten von grundlegender Bedeutung für unser Zusammenleben! In der Umgebung gibt es einige Negativbeispiele mit toten Ortsmitten. Aus diesen Fehlern sollte Römerstein lernen.
Unsere Römersteiner Mentalität ist geprägt von einer funktionierenden Nahversorgung, die nicht nur Hausmacher Dosenwurst und kulinarisches Schaf bietet. Unsere Nahversorgung fußt auf einem funktionierenden in vielen Jahren gewachsenen Netz und Netzwerk. Aus einer funktionierenden Römersteiner Wertschöpfungskette mit ihren Betrieben und Anbietern.
Als Römersteiner Bürgermeisterin ist mir der Erhalt einer bewährten gemeindlichen Struktur in allen Ortsteilen in allen Facetten eine Herzensangelegenheit.
Unsere Wohnbau- und Wohnraumentwicklung in Römerstein ist von relevanter Bedeutung. In den Gebieten Hauwiesen, Kriegsberg/Schießmauer/Gässle sowie Schelmenländer habe ich in den vergangenen Wochen viele Gespräche zum Grunderwerb geführt. Aktuell haben wir für das Gebiet „Schelmenländer“ in Donnstetten ein artenschutzrechtliches Gutachten beauftragt, um sukzessive in eine Entwicklung für die Häuslesbauer zu gehen. Unter unseren aktuellen Klima- und Umweltpolitik sowie aus volkswirtschaftlichen Gründen sehe ich hier derzeit allerdings einen gewissen Hemmschuh.
Neben der Schaffung von versiegelten Neubauflächen an Randlage konnte im vergangenen Jahr mit der Innenentwicklung „Westerheimer Str. / Mörikestraße“ ein Schritt zur Dorfentwicklung im Innenbereich getan werden. Mit unserem Partner Wüstenrot bin ich gerade dabei, eine weitere Arrondierung unserer mit Mitteln der Städtebauförderung gewidmeten Flächen in der Ortsmitte Böhringen vorzunehmen und damit die Innenentwicklung voran zu bringen. Hier gibt es durchaus willige Bauinteressenten ebenso wie beim „Löwenareal“ in Donnstetten. Positiv in Römerstein zu bewerten ist aus meiner Sicht die Öffnung zum Geschossbau und damit der Schaffung von neuen Wohnformen in Römerstein. Mein Ziel ist es, dem modernen Wohnungsbau in unserer Gemeinde Einhalt zu gebieten und mittelfristig unsere bauordnungsrechtlichen Vorgaben zu öffnen. Entsprechend agieren wir bei trivialen Befreiungen aus Einzelbauvorhaben.
Zur gewerblichen Entwicklung Römersteins: es wurden die Entwürfe zur 26.-28. Flächennutzungsplanänderung vom Gemeinderat gebilligt, um die Sondergebietsentwicklung „Viehtrieb“ in diesem Jahr voran zu bringen. Die Entwurfsbilligung ist im Mai vorgesehen. Des Weiteren haben wir die Fortentwicklung des Gewerbegebiets Unter Lau II auf der Agenda für 2023.
Die Solar- und Windenergie wird und darf auch an Römerstein nicht spurlos vorübergehen. Das Flächenziel unserer Regierung nagt an unserer großen Gemarkung mit 46 km² Fläche und einer geringen Bevölkerungsdichte von 88 EW/km² im Besonderen. Gleichwohl haben wir Interessen und Überzeugungen aus einer Bürgerinitiative, der Landwirtschaft sowie einer Nutzung von Flächen im ehemaligen Truppenübungsplatz zu vertreten. Die Suchraumkarten des Regionalverbands Neckar-Alb werden mit ihren geeigneten weißen Flecken in der kommenden Woche veröffentlicht und damit ein weiterer Planentwurf des Regionalplans Neckar Alb ins Verfahren gebracht.
In unserer Märzsitzung haben wir die Erarbeitung von Kriterien im Bereich Freiflächen Photovoltaik ebenso wie die Erstellung einer Standortkonzeption Windkraft unter Einbindung von Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes verabschiedet. Ich bin der Überzeugung, das Eine zu tun, und das Andere nicht zu lassen. Daher gilt es, die Wertschöpfung unserer Region in einem verträglichen Maß voran zu bringen. Ganz klar favorisiere ich die Windkraft mit entscheidend mehr Effizienz und weniger Quantum und Quadratmetern vor unnötigem Flächenverbrauch für Freiflächen, allerdings nicht „verspargelt“ und ebensowenig im Bereich unseres Wahrzeichens und Namensgebers unserer Gemeinde. Im besten Falle in einer gemeinsamen Entwicklung mit der BIMA, an Randflächen und an vorhandener Leitungs- und Verkehrswegeinfrastruktur in der Nähe unseres Umspannwerks in Donnstetten.
Mit Oneshore Wind schaffen wir die CO2-arme Grundlage für eine spätere Einbindung des „grünen“ Stroms in der Entwicklung der Wasserstofftechnologien in unserer Wasserstoffregion. Während konventionelle Kraftwerke in wenigen Regionen liegen, findet die Windenergie dezentral statt; davon profitiert unser Raum und unsere Gemeinde insbesondere dann, wenn Gemeinde und Bürger beteiligt sind und Steuern und Umlagen generiert werden.
Visuell bereits erkennbar sind die die Landschaft nachhaltige verändernden Anlagen unseren Nachbarkommunen in den letzten Wochen gebaut worden und mit der Verlegung von Erdkabeltrassen auf unserer Gemarkung bereits ein Einschnitt getan. Dieser Maßnahme der EnBW konnten wir den Backboneanschluss an den ADK sowie eine Beteiligungsmöglichkeit der Bürgerschaft in erfolgten Verhandlungen zuordnen.
Ich bin sehr froh, dass in Römerstein eine nachhaltige Heimatpflege mit unserem Heimatmuseum in Donnstetten verfolgt wird. Nach Erwerb der Pfarrscheuer durch den Heimatverein im vergangenen Jahr begleiten wir nun dieses Projekt in seiner Sanierung. Wir hoffen auf Mittel aus der Denkmalpflege. Die Heimatpflege spiegelt sich ebenfalls in einem der zu den 15 schönsten in einer Sonderausgabe der GEO-Zeitschrift geadelten Dörfer von Deutschland an seiner Hüle wieder, auch dafür kann ich meine Unterstützung gerne weiter anbieten.
Was wäre Römerstein ohne unsere Vereine und Gruppen? In meinem ersten Amtsjahr blicke ich auf viele Hocks, Feiern und Feste zurück. Denn feiern „des kenne mir“ und zwar am besten nur mit Böhringer Bier!
Endlich konnten und können wir die Pandemie beiseitelegen und das Leben und unser Sein in Römerstein wieder genießen! Meinen Herzensdank daher heute an die anwesenden Vereinsvertreter für Ihr starkes Einbringen in die Gemeinde. Sie machen Römerstein zu dem, was es ist!
Die Ausfahrt nach St. Pierre Montlimart wird vom 18.-21.05.2023 stattfinden – damit wird die 30jährige Partnerschaft nachgefeiert. Es hat noch Plätze im Bus frei.
Ein großes Lob möchte ich an alle Beschäftigten der Gemeinde Römerstein aussprechen, welche in bewährter und aufopferungsvoller Weise täglich ihre Arbeit tun. Mir ist es als „Chefin“ wichtig, neben dem geschäftigen Tun den Zusammenhalt und die Kollegialität zu pflegen und zu fördern. Manche Wege haben sich leider getrennt, neue motivierte Mitarbeiter:innen haben sich gefunden oder sind wieder zurück gekehrt. Mit unseren Teams im Rathaus, Bauhof, Kindergarten, Schulen engagieren wir uns jeden Tag aufs Neue für unser Römerstein.
Auch mit den Zweckverbänden Wasserversorgung und Gemeinschaftsschule Vordere Alb entwickelt sich ein gutes Miteinander auf Verbandsebene. So steht in diesem Jahr der Beginn der Bauarbeiten zum Hochbehälter Hengen mit einer Investitionssumme von 3,88 Mio Euro an. Der hierfür notwendige Grunderwerb ist mir als Verbandsvorsitzende erfreulicherweise zeitnah gelungen. Des Weiteren ist unsere Quelle Forstbrunnen in Seeburg seit Nov. 22 mit einer autarken Versorgung durch ein Notstromaggregat ausgestattet. Damit ist die Wasserversorgung bei Engpässen in der Stromversorgung gewährleistet. Endlich.
Einen ersten Schritt in weitere interkommunale Zusammenarbeit hat Römerstein mit einem aktuellen Beschluss im Gemeinderat – einer ständigen Verhinderungsstellvertretung im Standesamt getan und sichert sich damit eine Vertretung im Notfall. Gleichzeitig praktizieren wir gegenseitige und gemeinde-übergreifende Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen. Ein Weg ggf. auch für weitere Themen in der Zukunft. Eine Verbindung zum ADK und damit kreisübergreifend ist mit der ggs. Leihe –von mobilem Toilettencontainer Römerstein und Heroldstatter Geschirrmobil getan.
Mein Kredo ist es Mut zu Veränderungen zu haben, – neue ggf. unbekannte Wege in unserer lebensfreudigen Gemeinde zu beschreiten. Daran halte ich fest! Das geht nur gemeinsam mit Ihnen!
Entgegen dem Spruch „der Prophet zählt im eigenen Land nichts“ habe ich in meiner jungen Amtszeit das Gegenteil erfahren. Dies oft auch in kleinen Gesten. Meiner Überzeugung innovativ und zielorientiert für meine - unsere Gemeinde zu handeln, möchte ich selbstlos treu bleiben! AUS Römerstein und FÜR Römerstein.
Von meinem Amtsantritt am 31. März 2022 bringe ich zum Schluss noch folgendes Zitat von Hillary Clinton mit:
„Die Herausforderung ist, Politik als die Kunst zu praktizieren, das Scheinbar Unmögliche möglich zu machen.“
Wir sollten im politischen und verwaltungsgespannten Macht- und Profilierungskurs nicht eines vergessen: für unsere Gemeinde zu handeln, zugunsten eines liebens- und lebenswerten Römersteins! Ich wiederhole mich: AUS Römerstein und FÜR Römerstein.
Meinen besonderen Dank spreche ich an den Römersteiner Gemeinderat und die Ortschaftsräte für einen breiten Diskurs in allen Beratungen aus, danke für Ihren Rückhalt.
Mit ein paar Zahlen des Zeitraums seit meinem Amtsantritt möchte ich des Weiteren kurz aufwarten:
Wir haben in unseren Gemeinderatssitzungen 108 öffentliche und 64 nichtöffentliche Tagesordnungspunkte behandelt und über insgesamt 46 Bauangelegenheiten entschieden.
Unser Zusammenhalt ist unser größtes Pfund. Ein Zusammenhalt zwischen Schulen, Vereinen, Gewerbetreibenden, Ärzteschaft und Banken. Ein Zusammenhalt, zwischen Ihnen liebe Römersteinerinnen und Römersteiner. Darum wünsche ich mir eines: Bleiben wir dem Weg treu, den wir eingeschlagen haben! Gehen wir ihn mutig weiter!
Frei nach dem Komponisten Martin Scharnagl, dessen Werk wir nun vom Musikverein Zainingen genießen dürfen: Es lohnt sich „Neue Wege“ zu gehen!
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Ihre Bürgermeisterin
Anja Sauer